Ich war ja noch nie eine Freundin von ökumenischem Wischiwaschi, und diese Versammlung des ÖRK in Karlsruhe wird mich, glaube ich, noch mehr davon abbringen.
Auch abgesehen von russischer Propaganda und antisemitischen Meinungen: Es gibt einfach viel zu viele christliche Positionen, mit denen ich auf gar keinen Fall in einen Topf geworfen werden will. Lieber Differenzen offen auf den Tisch und in gegenseitigem Respekt, aber mit den notwendigen harten Bandagen streiten, als so ein Wischiwaschi Eiapopeia auf Kuschelkurs mit Autokraten, Antifeministen, Homophoben und Antisemiten.
Ich finde, es gibt keine weltweite Christenheit und die muss es auch nicht geben. „Christentum“ ist ein loses Label, unter dem sich krass gegensätzliche Positionen versammeln. Und das ist okay. Das ist bei 2000 Jahren Geschichte vielleicht auch nicht mal verwunderlich. Ich finde gut, dass es den ÖRK gibt, aber nur insofern er Plattform für Begegnung und Debatte, Auseinandersetzung und Streit ist.
Doch jeder Versuch, ein irgendwie einheitliches Christentum zu inszenieren, stößt mich ab. Beziehungsweise schließt mich aus. Denn da möchte ich dann halt ganz einfach nicht dazugehören.
Zum Beispiel: Ich habe nichts dagegen, dass die ROK in Karlsruhe ist, aber ich finde es wirklich peinlich für die Christenheit, dass ein Politiker von außen kommen muss, damit bezüglich ihrer Unterstützung für den russischen Fascho-Nationalismus klare Worte gefunden werden, und dass das nicht etwa die deutschen Kirchenvertreter:innen oder die ÖRK-Spitze tun.
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